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Gelüste

Lust ist etwas Feines. Es beflügelt, bereichert und setzt unerwartete Energien frei. Lust kann aber auch ganz schnell aus dem Ruder geraten und zu etwas unkontrollierbaren werden. Sei es die Lust auf Süßes, Zigaretten, den netten Drink am Abend oder eine andere Person. Lust kann zur reinen Kopfsache ausarten und auf einmal wird aus einem prickelndem Gefühl Begierde, Verlangen und Erwartung. Das enttäuschende Ende schon vorprogrammiert, denn Erwartungen können meist auf Dauer nicht erfüllt werden browse this site. Und so beginnt die Lust  wieder von vorne, sobald ein unerfüllter Teil in uns von etwas angesprochen wird.
Ich selbst hab ein großes Shopping-Verlangen am schlimmsten dann, wenn ich A) gerade traurig, enttäuscht oder schlecht drauf bin. Oder B) mein Konto leer ist. Na gut, A macht schon oberflächlich betrachtet Sinn. Weil man Kompensation und Belohnungen sucht und um sich wieder „glücklich“ zu fühlen. Aber B? Das ist doch eigentlich Selbstsabotage und ein Verschlimmern der eigentlichen Situation.
Ich vermute ja wir haben mehrere so kleine Sabotage-Gene in uns, die uns verleiten Dinge zu tun, die eigentlich auf Dauer nicht wirklich gut für uns sind. Marianne Williamson schreibt sehr schön von Selbstsabotage und der eigenen Angst davor zu strahlen in ihrem Buch „ A return to love“. Absolut empfehlenswert.

Im Buch „Yoga der Disziplin“, dass ich sehr liebe, spricht Gurumayi Chidvilasananda davon sich nicht verleiten zu lassen von den eigenen Sinnen und  dem Verlangen. Was sich zuerst nach Selbstkasteiung anhört hat einen tieferen Grund. Wenn wir uns von unseren Trieben leiten lassen, verlieren wir unsere Energie auf zu vielen verschiedenen Ebenen.

Brahmacharya, was eine Tugend des Yogis ist und gerne mal mit Keuschheit übersetzt wird, bezweckt meines Erachtens vielmehr ein bewusstes Umgehen mit der eigenen Energie. Kontrolle. Wo gebe ich meine Energie hin? Wie viel Zeit investiere ich körperlich und in Gedanken an mein Objekt der Begierde?

Alle, die mal Zigaretten geraucht haben und auch den Versuch gemacht haben, damit aufzuhören, wissen vielleicht wovon ich rede. Im Kopf gibt es ständig diesen inneren Dialog bis hin zu einem Kampf mit sich selbst, ob man nicht doch noch eine einzige Zigarette rauchen soll. Irgendwann wenn man verstanden hat, dass der Körper auch ohne kann, nur der eigene Kopf nicht loslassen will, steht man vor der großartigen Entscheidung: Wo geb ich meine Energie hin?  Wie bewusst will ich sein?

Mein Coach der Handel Group hat mir mal zu meiner Shopping-Lust etwas hilfreiches gesagt: „Annika, du gehst auch nicht zum Bäcker um dir die Auslage der Brötchen dort anzuschauen. Du gehst nur rein, wenn du wirklich Brötchen kaufen willst, richtig? Dann geh auch nicht in die Boutique um dir schöne Kleidung anzuschauen, wenn du weißt dass du eigentlich nichts brauchst.“

Die Verlockungen minimieren. Also ein freundliches „Nein“ zum Ober wenn die Speisekarte  für den Nachtisch nach dem Hauptgang erneut gereicht wird. Keine Party-Zigarette auf der netten Feier. Und die verlockende Person lieber so weit aus dem Leben verbannen, so dass du für dich die Mitte finden kannst, zwischen Genießen und bewusst bleiben.
Verlockungen sind immer präsent. Die Möglichkeit deine Energie gesammelt für dich und deinen Weg zu nutzen auch.

Alles Liebe Annika
(and please stop me when you see me shopping)